"Krack."
Nichts, was man hoeren moechte. Aber genau das Geraeusch durfte ich Mitte 2024 vernehmen, als ich mit meinem Lastenrad am oberen Ende einer Rampe haengenblieb.
Das Ergebnis war ein gebrochener Rahmen:
Die Lenksaeule hatte ich bewusst laenger gelassen, um sie spaeter kuerzen zu koennen, sollte mir der Lenker doch zu niedrig sitzen. Dadurch ging dann einiges an Bodenfreiheit verloren und wurde mir zum Verhaengnis.
Das Rad habe ich dann gluecklicherweise noch heim schieben koennen. Die naechsten Monate wurden dann schwer. Ich musste wieder viel mit Fahrradanhaenger fahren und mir Lastenraeder ausleihen. Kein angenehmer Zustand, kann ich jedem versichern. Hat man erstmal ein paar Jahre lang ein Lastenrad, fragt man sich, wie man je ohne auskam.
(Die Bilder von der Zerlegung sind leider verlorengegangen.)
Nachdem ich das Rad Ende 2024 zerlegt habe, hat der Rahmen mit den Einzelteilen zusammen im Regal im Fahrradschuppen ueberwintert. Ueber den Winter habe ich versucht einen Ort aufzutreiben, an dem ich in Ruhe den Rahmen schweissen konnte. Joni vom Radschlag hat mir angeboten, dass ich das bei ihnen vor Ort machen kann. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.
Aber wie das Rad aus der Stadtmitte zum Radschlag bringen?
So ein knapp 3m langer Lastenradrahmen ist nicht so leicht. Transport mit dem OePNV waere alleine nicht moeglich gewesen.
Waere der Fahrradtransportanhaenger fertiggewesen oder Pangaea einsatzbereit, waere das super einfach gewesen.
So blieb mir nur uebrig, ein Lastenrad zu leihen und den Rahmen und das Werkzeug irgendwie darin unterzubringen.
(Das Auto waere eine Moeglichkeit gewesen, aber das liess mein Stolz nicht zu.)
Also schnappte ich mir den Vaude-Frachter und versuchte den Lastenradrahmen irgendwie da reinzubekommen. Am Ende stellte sich heraus, dass laengs verstaut die Beste Loesung ist. Also Spanngurte geschnappt und zusammen mit den Boecken ordentlich verzurrt.
Am Radschlag angekommen, musste zuerst der Rahmen vorbereitet werden. Die Flaechen um die Bruchstelle mussten von Lack befreit werden.
(Davon, wie ich den Rahmen schweisse, habe ich leider keine Bilder. Da habe ich einfach nicht dran gedacht. :( )
Dafuer gibts ein Bild von einem anderen Fahrrad, das eine kleine Stelle am Rahmen zugeschweisst bekommt, an der vorher ein Rahmenschloss befestigt war.
Mein Rahmen sah nach dem Schweissen so aus:
Nicht perfekt, aber haelt.
Also alles wieder zusammenpacken und zurueck ins zwanzig° transportieren. Natuerlich genauso aufrecht, wie beim Hintransport.
Die Boecke blieben dann beim Radschlag fuer deren Verwendung.
Da der Rahmen schonmal komplett abgebaut war, nutzten Pit und ich die Chance, den Rahmen an allen Roststellen einmal mit Rostumwandler zu behandeln. Zu unserer Belustigung stellte sich heraus, dass der Rostumwandler nicht klar, sondern schwarz war. So sah der Rahmen, obwohl frisch geschweisst, direkt um Jahrzehnte ranziger aus.
Ich beschloss das als Vorteil zu werten - kein Rost und Diebstahlgefahr nimmt signifikant ab.
Nachdem der Rahmen ueber Nacht getrocknet war, tanzte Pyro am naechsten Tag den Klarlack-Flamenco um den Rahmen herum.
Noch eine Nacht musste ich warten, bis der Klarlack komplett getrocknet war, dann ging es am Samstagnachmittag an den Aufbau des Rades.
Waehrend ich das Radpuzzle wieder zusammensetzte, laengte Pyro schonmal die Lenksaeule ab. Wir wollen den gleichen Fehler ja nicht zweimal machen, oder?
Gar nicht mal viel laenger als bei einem regulaeren Fahrrad dauerte es, das Rad zusammenzubauen.
(Hier kann man im Hintergrund ein anderes Projekt sehen, an dem ich mit Nasty gearbeitet habe.)
Aber irgendwann war dann auch Feierabend und wir beschlossen es fuer den Tag gut sein zu lassen und raeumten alles weg. Das Rad verblieb so im zwanzig° ueber Nacht.
Am Sonntagmittag beendete ich dann den Zusammenbau
Dabei fiel mir auf, dass das Kettenblatt aus Aluminium schon ziemlich verschlissen war.
Die Bremsbelaege konnten aber noch ein wenig laenger gefahren werden.
Fertig zusammengebaut und bereit fuer die Testfahrt.
Fuehlt sich komisch an, so ohne Box zu fahren. Aber es fuhr sich gut und so war ich sehr zufrieden, wieder mit meinem Lastenrad fahren zu koennen.